Projekt 1

Der wirtschaftliche Betrieb eines Blumenladens wurde durch das Angebot von Wohnaccessoires und Café sichergestellt
Blumenladen mit erweitertem Angebot durch Wohnaccessoires und Café in einem

Projekttitel

„Kopplung von Einzelhandel, Dienstleistungen, Freizeit und Gewerbe“
Pilotprojekt zur Erarbeitung und Erprobung neuer Nutzungskonzepte für Innenstädte, Geschäftsstraßen, Immobilien und Unternehmen


_Durchführung
Susann Liepe als Projektleiterin im Deutschen Seminar für Städtebau und Wirtschaft (DSSW)
_Auftraggeber & Ansprechpartner
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi),
Referat II A 2 – Handel und Werbewirtschaft,
Scharnhorststraße 34 – 37, 10115 Berlin;

Wilfried Walter, Tel.: 030.186 15 72 35,
E-Mail: wilfried.walter@bmwi.bund.de

_Projektzeitraum und -gebiet
2003-2007, 190 Beispiele aus deutschen Städten
_Projektziele
Vor dem Hintergrund eines immer stärkeren Wettbewerbsdrucks, der sowohl von Ansiedlungen auf der Grünen Wiese als auch benachbarten Städten in der Region ausgeht, hat die innerstädtische Einzelhandelslandschaft unter einem zunehmenden Verlust ihrer Nutzungsvielfalt zu leiden. Im Rahmen dieses mehrjährigen Projekts wurden Ansätze zur Steigerung der Attraktivität von Innenstädten durch die Verknüpfung von Service- und Handelsaktivitäten mit anderen Nutzungen untersucht.
_Leistungen

In der Untersuchung wurden zunächst grundlegende Daten und Trends zur Einzelhandelssituation und –entwicklung in Deutschland ermittelt und auf die spezifische ostdeutsche Situation übertragen. Darüber hinaus erfolgte eine umfassende Analyse neuer Strukturen und Nutzungsmöglichkeiten im Einzelhandel. Anschließend an eine Darstellung der Einzelhandelssituation und –entwicklung in fünf ausgewählten ostdeutschen Innenstädten wurden grundlegende Zukunftsstrategien sowie die Potenziale für neue Geschäftsmodelle und Nutzungen ermittelt.
Darauf aufbauend wurde in einem zweiten Teil des Projekts die Übertragbarkeit des Modells der Nutzungskopplung auf Klein- und Mittelstädten untersucht.

_Ergebnisse & Erkenntnisse
Im Rahmen des Projekts wurden das Konzept der Nutzungskopplungen (auch als gemischte Geschäftsmodelle bezeichnet) identifiziert, umfassend analysiert und gemeinsam mit weiteren erfolgversprechenden Ansätzen zur funktionalen Aufwertung von Innenstädten in zwei Leitfäden aufbereitet.

Neben der Darstellung übergreifender Branchen- und Nachfragetrends dient eine große Bandbreite recherchierter Beispiele im ersten Teil der Studie zur Veranschaulichung und als Beweis, wie attraktiv Nutzungskopplungen unter den unterschiedlichsten lokalen Voraussetzungen und thematischen Schwerpunkten sein können.

Bezüglich der inhaltlichen Unternehmensausrichtung bzw. Zielgruppenorientierung konnten drei Richtungen von Nutzungskopplungen identifiziert werden:
_Die Sortimentsvielfalt beschreibt eine Kopplung, die mit der Integration mehrerer verwandter oder auch nicht verwandter Segmente das vorhandene Angebotsspektrum ausweitet (zum Beispiel in der Reisefibel in Leipzig, in der Fachbuchhandlung mit einem Reisebüro, Outdoorshop und Veranstaltungen kundenfreundlich gekoppelt sind).
_Bei der Serviceorientierung werden weitere Komplementärnutzungen im Sinne einer erweiterten Servicedienstleistung angeboten. So verleiht eine Cafébar in Brandenburg an der Havel Kanus und bietet dazu Verpflegungspakete für den Ausflug an.
_Lifestyle-orientierte Kopplungen kombinieren verschiedene Segmente, die durch die Vermittlung eines bestimmten Lebensgefühls oder Ambientes Synergieeffekte ergeben. So koppelt Choco&Shoes in Hamburg Schuhe und Schokolade zur lifestyle-orientierten Nachfragebefriedigung.

Die Nutzen von Kopplungsmodellen auf Nachfrager als auch auf Anbieterseite sind vor allem:
_Ersparnis an Kosten-/ Zeit- bzw. Arbeitsaufwand
_Attraktivitätssteigerung/
_Qualitätsgewinn
_Angebotserweiterung
_Serviceorientierung
_Erlebnisorientierung

Kopplungen können auf Mikro- (Unternehmen), Meso- (Immobilie) und Makro-Ebene (Geschäftsstraße oder –viertel) stattfinden.

In einer zweiten Studie wurden insbesondere die Voraussetzungen und Potenziale für Kopplungen in Klein- und Mittelstädten betrachtet. Eine Auswahl entscheidender Standortfaktoren, rechtlicher Besonderheiten und Handlungsfelder zur Förderung der kleinräumigen Nutzungsvielfalt in Innenstädten wird auch in dieser Studie abgerundet durch die detaillierte Darstellung bester Beispiele mit ihren konkreten Umsetzungsschritten und Synergieeffekten.

Auf der Basis dieser Untersuchung erfolgten bis 2008 zahlreiche Veranstaltungen. Im Rahmen von ca. 25 unterschiedlichen Veranstaltungsformen wie Vortrag, Workshops, Werkstätten oder Diskussionsforen wurden die Ergebnisse aus dem Projekt in die Praxis transferiert.

_Weiterführende Informationen
www.dssw.de/nutzungskopplungen.html
Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft (Hrsg./2005): Weiterentwicklung innerstädtischer Nutzungen. Teil 1: Kopplung von Einzelhandel, Dienstleistung, Freizeit und produzierendem Gewerbe. DSSW-Schriften 53. Berlin

Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft (Hrsg./2006): Weiterentwicklung innerstädtischer Nutzungen. Teil 2: Kopplungs- und Kombinationsmöglichkeiten für Klein- und Mittelstädte. DSSW-Schriften 55. Berlin

_Fotos & Beschreibungen

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