Projekt 30

Darstellung der zentrumsnahen Lage des Projektgebietes
Darstellung der zentrumsnahen Lage des Projektgebietes

_Projekttitel
ExWoSt Modellvorhaben
Nachhaltige Weiterentwicklung von Gewerbegebieten
„Aktivierung und Qualifizierung des Gewerbegebietes Sachsenhausener Straße“
_Durchführung
LOKATION:S – Torsten Wiemken, Irina Wöhl
_Ansprechpartner
Stadtplanungsamt Oranienburg
Schloßplatz 1, 16515 Oranienburg
Christian
 Kielczynski
Tel.: (03301) 600 753
Email: kielczynski@oranienburg.de
_Projektzeitraum und -gebiet
Dez. 2015 ‐ Dez. 2018, Oranienburg
_Ziele des Projekts
Das Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) ist ein Programm des Bundes, dass innovative Planungen und Maßnahmen zu wichtigen städtebau- und wohnungspolitischen Themen initiiert. Aus den Erfahrungen sollen Hinweise für die Weiterentwicklung der Städtebau- und Wohnungspolitik abgeleitet und der Wissenstransfer unterstützt werden.

Das Gewerbegebiet liegt nördlich des Oranienburger Stadtzentrums und ist durch die Sachsenhausener Straße in zwei Teilräume unterteilt. In dem insgesamt rund 41 ha großen Gebiet variieren die Grundstücksgrössen und Gebäudetypen stark. Erhebliche Teile des Gebiets sind von Unternutzungen und Leerständen geprägt. Verschiedene Gebäude und Freiflächen werden gegenwärtig als Lagerflächen bzw. Abstellplätze genutzt, was der zentralen Lage im Stadtgebiet sowie der steigenden Nachfrage nach Gewerbeflächen nicht angemessen ist. Die Stadt Oranienburg hat sich bereits im INSEK zur Gewerbeflächenentwicklung als zentrales Vorhaben der Stadtentwicklung bekannt. Aufgrund der geringen Potenziale zur Neuaus-weisung im Stadtgebiet ist die Innenentwicklung in den Fokus gerückt.

Oranienburg möchte mit dem Gesamtvorhaben das Gewerbegebiet einerseits im Bestand sichern, aber auch unter- bzw. fehlgenutzte Flächen im Bestand für die Unternehmensentwicklung von Bestandsunternehmen und Akquise neuer Unternehmen profilieren und aktivieren. Das Gebiet soll insgesamt – auch aufgrund seiner zentralen Lage im Stadtgefüge – attraktiver gestaltet und als „modernes“, zusammenhängendes Gewerbegebiet wahrnehmbar werden. Das Projekt entwickelt Maßnahmen, die die diffuse, kleinteilige und heterogene Eigentümerstruktur (unterschiedlich in Professionalität, finanzieller Leistungsfähigkeit, Standortbindung, Strategie etc.) aktivieren und Investitionen am Standort fördern und begleiten soll. Es werden zudem Ansätze zur Beseitigung ungünstiger Grundstückszuschnitte (fehlende Geh-, Fahr- und Leitungsrechte, ungünstige Zuschnitte, angrenzende Wohnnutzung schließt bestimmte gewerbliche Nutzungen aus etc.) sowie Marketingmaßnahmen wie die Entwicklung einer Außendarstellung entwickelt. Ein Schwerpunkt der Projektarbeit liegt im Abbau von Entwicklungshemmnissen am Standort.

Durch die Altlastenproblematik in Form von Kampfmitteln aus dem 2.Weltkrieg, konventionellen Altlasten und schwach-radioaktiven Materialien müssen für Baugenehmigung erforderliche Gutachten angefertigt werden. In Form eines dialogorientierten Ansatzes und der Erstellung von Leitfäden als Handreichung sollen Investitionshemmnisse abgebaut und bauliche Investitionen gefördert werden.

_Leistungen
Die Maßnahmen untergliedern sich in die zwei übergeordneten Handlungsfelder städtebauliche und wirtschaftliche Erneuerung sowie Gewerbegebietsmanagement und Aufbau von Kooperationsstrukturen auf.

1. Handlungsfeld – Städtebauliche und wirtschaftliche Erneuerung
  • Durch die Erarbeitung einer Ansiedlungsstrategie wurden Nachfrage-potenziale identifiziert und geeignete Maßnahmen entwickelt die unter Beteiligung der Grundstückseigentümer umgesetzt werden. Zur räumlichen Bündelung von Nutzungen und Ausbildung von Kooperationsvorteilen ist die Entwicklung und begleitende Umsetzung eines (Handwerker)Gewerbehofes geplant. Dieser soll die Ansiedlung von Solo-, Klein- und Kleinstbetrieben fördern und unterstützen sowie auch Existenzgründern Räumlichkeiten und erforderliche Services an einem zentral im Stadtgebiet gelegenen Standort bieten.
  • Ausgehend von der parallel zum ExWoSt-Vorhaben stattfindenden Aufstellung eines Bebauungsplans, werden gemeinsam mit den Eigentümern Ansätze zur Neuordnung und Nachverdichtung des Gebiets sowie zur individuellen Entwicklung der einzelnen Grundstücke erarbeitet.
  • Die hohe Belastung mit Kampfmitteln und Altlasten bzw. die für eine bauliche Entwicklung erforderliche Bescheinigung der Kampfmittelfreiheit standen der Aktivierung und Entwicklung des Gewerbegebiets bisher entgegen. Hierfür werden Leitfäden erarbeitet und Finanzierungs-, Ko-Finanzierungs- und Rückzahlungsmodelle entwickelt und erprobt.
2. Handlungsfeld – Gewerbegebietsmanagement und Aufbau von Kooperationsstrukturen
  • Um Eigentümer und Nutzer während des Standortentwicklungsprozesses aktiv zu begleiten und eine erste Anlaufstelle sowie einen zentralen Ansprechpartner im Gebiet zu schaffen, wurde ein Gewerbeflächenmanagement aufgebaut. In enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung wird zudem die regelmäßige Information der verschiedenen Akteursgruppen über die Projekte und ihre Ziele, anstehende Veranstaltungen sowie aktuelle Maßnahmen und Ergebnisse durchgeführt.
_Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zum Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) finden Sie unter www.bbsr.bund.de
_Fotos & Beschreibungen

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_Steckbrief
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